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Galka Scheyer. Ein Leben für Kunst und Kreativität.
Die vorliegende Biografie informiert mit zahlreichen Briefen, Tagebuchnotizen
und Abbildungen über Galka Scheyer und ihre Zeitgenossen zwischen 1900 und 1945.
Erschienen im Michael Imhof Verlag, Petersberg 2023, ISBN 978-3-7319-1366-5.
Galka Scheyer wurde 1889 als Tochter eines jüdischen Konservenfabrikanten
geboren. Sie wurde eine viel versprechende Malerin. Dann förderte sie Alexej
von Jawlensky mit vielen Ausstellungen und Vorträgen in ganz Deutschland.
Mit ihm, Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky und Paul Klee gründete sie die
Gruppe Blaue Vier. Von 1924 an vertrat sie sie in den USA. Ihr Ziel war das
Ziel einer Pionierin: der Jugend die europäische Moderne nahe zu bringen und
die Kreativität von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Sie vertrat ihre
liberalen Ansichten und Handlungsweisen in Vorträgen und Zeitungsartikeln und war
ihrer Zeit weit voraus.
Der Autor der Galka Scheyer-Biografie fasst darin seine langjährigen Forschungen
zusammen, für die er mit dem Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen
Verdienstordens ausgezeichnet wurde.
Käte Ralfs, Förderin moderner Kunst.
Biographie in: Braunschweiger Frauen in ihrer Zeit, herausgegeben von Reinhard Bein, Braunschweig 2018. ISBN 978-3-925268-60-1
Gustav Lehmann, Maler; Willi Meyer, Maler.
Zwei Biographien in: Braunschweiger Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts,
Band 3, herausgegeben von Reinhard Bein, Braunschweig 2015.
ISBN 978-3-925268-53-3
Rudolf Jahns, Maler.
Biographie in: Braunschweiger Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, Band 2,
herausgegeben von Arbeitskreis Andere Geschichte e.V., Braunschweig 2014.
ISBN 978-3-925268-49-6
Hans Meyerhoff, Philosoph; Adolf Quensen, Kirchenmaler; Otto Ralfs,
Galerist; Norbert Schultze, Komponist; Götz von Seckendorff, Maler;
Johannes Winkler, Raketeningenieur.
Sechs Biographien in: Braunschweiger Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts,
Band 1, herausgegeben von Arbeitskreis Andere Geschichte e.V.,
Braunschweig 2012. ISBN 978-3-925268-42-7
Otto Ralfs und seine Kontrahenten. Antagonistische Projekte einer
Galerie für zeitgenössische Kunst in Braunschweig
Originalbeitrag von Gilbert Holzgang für den Band Die Städtische Gemäldegalerie
in Braunschweig. Ein Beispiel bürgerlicher Sammelkultur vom 19. Jahrhundert bis
heute. Herausgeber: Stadt Braunschweig. Braunschweig 2009.
ISBN 978-3-487-14233-3
Der fünfzig Seiten umfassende Beitrag informiert anhand zahlreicher
Originaltexte, Fotos und Architekturpläne über die Bestrebungen, in
Braunschweig für die zeitgenössische Kunst Wechselausstellungen zu
veranstalten und ständige Ausstellungsräume einzurichten.
Der Verein Lessingbund, der Wirtschaftliche Verband bildender
Künstler und der Künstlerbund Niedersachsen förderten in erster
Linie Künstler der Region. Otto Ralfs hingegen gelang es in den Jahren 1924
bis 1933, mit fünfzig von ihm und der Gesellschaft der Freunde junger
Kunst im Residenzschloss veranstalteten Ausstellungen die Stadt
Braunschweig als Zentrum der internationalen Moderne überregional bekannt
zu machen.
Der Aufsatz berichtet umfassend vom Wettlauf dieser antagonistischen Bemühungen
bis 1933. Er informiert darüber hinaus über die Galerie Otto Ralfs
nach dem Zweiten Weltkrieg und über das Schicksal der Privatsammlung, die
der große Braunschweiger Kunstförderer zusammen mit seiner Frau Käte Ralfs
aufbaute.
Der Aufsatz wurde von Karin Bürkert, Göttingen, nach der Besprechung anderer
Beiträge folgendermaßen rezensiert:
»Einen tieferen Blick auf die Sammel- und Ausstellungstätigkeiten als
Interaktionen im bürgerlichen Milieu und deren Auswirkungen auf die
städtische kulturelle Institutionenlandschaft sowie auf das gesellschaftliche
Kunstverständnis wirft der Regisseur und Dramaturg Gilbert Holzgang. Seine
mikroperspektivisch angelegte Studie ist einem besonders wirkungsreichen
Akteur innerhalb der Braunschweiger Kunstszene des beginnenden
20. Jahrhunderts gewidmet. Das Kapitel ,Otto Ralfs und seine
Kontrahenten' (225) beschreibt die Bestrebungen Ralfs, in Braunschweig
einen permanenten Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst zu errichten.
Das Kapitel gibt nicht nur Aufschluss über die sozialen und finanziellen
Wirkungsmechanismen, die innerhalb des Netzwerks bürgerlicher Mäzene und
Künstler strukturbildend waren, sondern auch über die politischen und
moralisch-ethischen Determinanten einer Gesellschaft, die über die Förderung
oder Ablehnung zeitgenössischer Kunst zum Ausdruck gebracht wurden.«
Karin Bürkert in Die städtische Gemäldegalerie in Braunschweig,
erschienen in Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, hrsg. von
der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Band 82,
Hannover 2010, S. 528 f.
Hermann Löns trinkt Wiener Blut
Originalbeitrag von Gilbert Holzgang für den Band "Eine Braunschweigische
Dramaturgie. Stücke für diese Stadt", herausgegeben von Wolfgang Gropper und
Peter Schanz, Braunschweig 2007, ISBN 978-3-937664-72-9.
Ein Ausschnitt:
Stauf von der March hat die Begegnung zwischen ihm und Löns, dem bewunderten
Freund und Gesinnungsgenossen, 1924 nacherzählt. In nicht minder großer
Bewunderung für Löns wurde dieses Manuskript 2004 von Harald Cajka, dem
Zweiten Vorsitzenden des "Verbandes der Hermann-Löns-Kreise in Deutschland
und Österreich e.V." veröffentlicht. Cajka informiert die Leserinnen und
Leser des Büchleins "Löns auf der Flucht" aber nicht über die völkischen,
rassistischen und antisemitischen Ansichten Staufs, die vor allem in seiner
Zeitschrift "Der Scherer" in erschreckender Weise deutlich wurden. Und Löns'
Einverständnis mit Stauf, das man nicht anders als präfaschistisch bezeichnen
kann, wird nicht als solches gekennzeichnet.
Hans Schönecke aber, der Vorsitzende des Arbeitskreises der
Hermann-Löns-Freunde im Landkreis Gifhorn schreibt ganz lapidar in seinem
Büchlein "... nur ödet mich das miese Wetter", das 2005 erschien: "Löns
eine Vorreiterrolle für die Nationalsozialistische Diktatur anzulasten, ist
absurd, da er bereits 1914 stirbt." So einfach macht es sich die Löns-Gemeinde
von heute. Sie begeht auch am 26.9.2007 noch eine feierliche Gedenkstunde mit
Bruchniederlegung am "Hermann-Löns-Grab", obwohl unter dem Walsroder Findling
mit der Wolfsangel nachgewiesenermaßen nicht Löns' sterbliche Überreste
liegen, sondern die irgendeines unbekannten Soldaten - und eine Urkunde
des Führers, den Löns nur herbeiwünschte, aber nicht kennenlernte. Wie
schrieb er doch seinem Wiener Freund? "Schade, daß ich nicht in Wien bleiben
konnte."
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